Gianin Conrad / Albert Mayr
>zu Gast in der Ribischenke Malans<

kuratiert von Lukas Willmann


Eröffnung Samstag 24. April 2021 16.00 bis 20.00 Uhr

Laufzeit vom 25. April bis 9. Mai 2021
Mi - Fr 16.00 bis 20.00 Uhr
Sa/So 12.00 bis 20.00 Uhr
www.ribigutmalans.ch





Zum Jahresauftakt der Ribischenke 2021 wurden die Künstler Gianin Conrad und Albert Mayr eingeladen am Areal des Ribiguts künstlerische Beiträge zu leisten.

Gianin Conrad

Der in der Region Graubünden lebende und arbeitende Künstler beschäftigt sich in seinen künstlerischen Arbeiten mit der Fragestellung nach der Bedeutung von Raum und dem Operieren in vorgegebenen Situationen. Raum ist dabei nicht auf rein physische Parameter begrenzt und daher auch nicht zwingend in sich geschlossen, sondern kann ebenso soziale und philosophische Aspekte beinhalten.

Die aus Holzbalken und unterschiedlich farbigen Weidezäunen errichtete Installation >Kulissen für Pferde< schreibt sich demgemäß aussagestark vor das Malanser Bergpanorama ein.

Sie ermöglicht dem Betrachter durch Anordnung und ihre Mehrfarbigkeit sowie durch unterschiedliche Sehspektren Assoziationen, ein Material der Begrenzung zu entgrenzen und das Konstrukt selbst zum erweiterten Raum zu erklären. Da die Zäune unter elektrischer Spannung stehen, lassen sich auch Fragen zu neurologischen Impulsen und elektronischer Stimulation des menschlichen Gehirns stellen.

Die Skulptur >Hecke< ,aus zwei Pflanzentöpfen und grünbemalten Hölzern bestehend, erinnert an akkurat geschnittene Buchsbaum/Thujenhecken. Installiert im weitläufigen Gelände des Ribiguts konterkariert die Skulptur mit einem Augenzwinkern den Inbegriff bürgerlichen Sichtschutzes und vermeintlichen Garanten von Privatsphäre als des Bürgers beliebteste Raumbegrenzung.


Albert Mayr

Man könnte den in Wien beheimateten Künstler durchaus als Magier bezeichnen, wenn es darum geht Objekt mit Bewegung, Ton und Atmosphäre zu verbinden.

Mayr versteht es, durch meist simple und doch präzis durchdachte Eingriffe eine Verwandlung von  Gegenständen -, häufig Perkussionsinstrumenten- herbeizuführen und  zu raumstarken- und klangbewussten Werken zu verwandeln.

Sein kompositorisches Gespür und das intuitive Abklopfen von Dingen des alltäglichen Lebens und der schier unendlichen Kombination von „Klangkörpern“ergeben ein fulminantes Repertoire, aus dem er immer neu zu schöpfen versteht. Seine Installationen sind eine Aufforderung, inne zu halten, aufmerksam zuzuhören, zuzusehen und unsere Umgebung wahrzunehmen.

Dem  Besucher wird bei Betreten des Hofes sogleich das vertikal errichtete Zelt auffallen: die Installation >Reminiszenz an die Festivaljugend< mag auch einen unterschwelligen Verweis auf die pandemiebedingte „Cancelculture“ bieten.

Das sich auf dem Gelände des Ribiguts  so einiges tummelt wird man bei näherem Hinsehen bemerken, gar scheu jedoch mit Neugierde scheinen sich >Arachno-Toms< zu nähern.

Die aus Lecksalz für Tiere hergestellten Objekte bedienen sich einerseits an Motiven aus der Welt der Studiomusik wie Mikrofone, Pyramidenschaumstoff, Keyboard andererseits aus der Welt der „Kulinarik“ wie eines Burgers mit obligatorischem Softdrink. Aber auch  humoristische Bezüge zur Kunstgeschichte  lassen sich nicht verschweigen, etwa wenn man die Skulpturen >der Überleger<oder >Pole Position Brancusi<,eine Säule aus Lecksteinen mit applizierten Reifenprofilen, schmunzelnd betrachtet.


Des Weiteren zeigen Gianin Conrad und Albert Mayr im Holzschober.
Collagen, Drucke und Zeichnungen.