ALONGSIDE OUR MATERIAL WORLD


Participants:

Dominique Koch (CH/F)
Stephan Lugbauer (AT/FR)
Seijiro Murayama (JP/FR)
Lina Morawetz (AT/DE)

mit freundlicher Unterstützung von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung, der Abteilung Kultur Basel-Stadt und dem Bundeskanzleramtes Austria

Vernissage:  27. September 2019 - 19:00

Performances:
19:30 (sharp) untitled (nähern und entfernen), 2019, Hörstück von Lina Morawetz performt von Aleksandra Bajde. 10 Minuten
20:30 (sharp) Seijiro Murayama

Ausstellung vom 28. September bis 25. Oktober 2019
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 15.00 bis 18.00 Uhr
                                (oder nach Vereinbarung +43 699 1920 6148)








ALONGSIDE OUR MATERIAL WORLD


Participants:

Dominique Koch (CH/F)
Stephan Lugbauer (AT/FR)
Seijiro Murayama (JP/FR)
Lina Morawetz (AT/DE)

Die Basis der von Stephan Lugbauer initiierten Ausstellung sind Parallelen zwischen verschiedenen Theorien der Magie und künstlerischen Arbeiten. Der Fokus liegt dabei auf jenen magischen Momenten, in denen Bilder, Objekte oder Gesten sich dadurch auszeichnen, spezifische Ideenwelten und Atmosphären zu transportieren.

Diente die Alchemie einst der Wissenschaft als Basis, um weiter forschen zu können und um während der Suche fündig zu werden, so bilden Konzepte der Magie auch die Basis der Ausstellung. Magie wie Magie des Zufalls, des Transfers, der Wiederholung, des Rituals.

Dabei öffnen die Kunstwerke bzw. Fragmente verschiedener künstlerischer Positionen Zwischenräume für abstraktes Denken und kommunizieren durch dabei entstandene Atmosphären. So entsteht auch die Möglichkeit, dass aus dem Zusammenhang gerissene Fragmente ein neues, vielschichtiges Ganzes entwerfen. Dabei wird Formen von Übertragung und Rezeption des Magischen sowohl aus der Distanz als auch durch direkte Erfahrung nachgegangen, wie etwa Seijiro Murayama’s dadaistisch anmutende Spoken Word Performance ein Ritual der Unsterblichkeit sein könnte.

Der DNA Code der von Biologen als beinahe unsterblich angesehenen Quallenart Turritopsis Dohrnii dient Murayama dabei als „Zauberspruch“ – vergleichbar mit jenen magischen Ritualen, die letztlich der Intonation der Wörter mehr Bedeutung zumessen als ihrer Semantik. Dominique Koch zeigt Turritopsis Dohrnii in ihrer Arbeit als Objekt, das im Reagenzglas exponierte Exemplar dieser Quallenart ist jedoch leblos.  

Das Hörstück untitled (nähern und entfernen) von Lina Morawetz ist ein polylinguales Hörstück für eine Sprecherin und drei Aufnahmen, performt von Aleksandra Bajde. Das Stück ist eine Suche im Randbereich der gewohnten Redeweise. In der Peripherie der gewohnten Rede gewinnen das Schweigen und der Erzählschmutz an Eigenständigkeit. untitled (nähern und entfernen) befasst sich mit dem materialen Eigensinn der Wörter und seiner Anwendung im Raum und ist eine Reflexion auf ein Hörstück von Gerhard Rühm aus dem Jahr 1961.

„This law of similarity“ betitelt schliesslich Stephan Lugbauer Skulpturen, Fotos und eine Projektion in welcher Freundschaftsarmbänder auftauchen, welche die Aufschrift „I like my friends because they (are) like me“ tragen und dabei sowohl Social-Media Dynamiken als auch wesentlich ältere Theorien der Magie in den Blick nehmen.

„Like produces like, similia similibus evocantur; and like acts upon like, and, in particular, cures like, similia similibus curantur.“ Marcel Mauss, A Theory on Magic.

Fotos © Stephan Lugbauer